Literatur mal anders

Einleitung

Bei der Uraufführung des Nussknackers aus Zooenzuckerland wurde die Geschichte aus dem Kinderbuch „Lisa & Egon – Ein Nilpferd tanzt das Ballettmärchen – Der Nussknacker aus Zooenzuckerland“, sowohl akustisch als auch visuell erfahrbar.

Die Ballettschülerinnen lasen Auszüge aus dem Buch vor, die sie im Anschluss in Tanz umsetzten. Text, Sprache und das getanzte Bild verschmolzen zu einer Einheit. Ein besonderes Erlebnis für die Darsteller und Zuschauer.

„Literatur mal anders“ Ein spannendes Projekt, das gerade im Hinblick auf das unterschiedliche Bildungsniveau, auch durch vermehrtem Immigrationshintergrund eine Möglichkeit bietet, an Sprache und Literatur spielerisch heranzugehen. Eine andere Herangehensweise, um Literatur und Sprache mit allen Sinnen wahrnehmen zu können. Ein Projekt, das Schule machen könnte.

„Der Nussknacker aus Zooenzuckerland“ lehnt sich an das klassische Ballettstück „Der Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky an. Es ist allerdings kindgerecht umgeschrieben, sodass eine moderne Umsetzung im Kreativem Tanz möglich ist und Kinder aller Altersgruppen, unterschiedlichem Tanzlevel und Bildungsniveau mitmachen können. 

Urraufführung der Nussknacker aus Zooenzuckerland

Die Geschichte

Lisa feiert mit ihrer ganzen Familie Weihnachten. Von ihrer Tante bekommt sie einen Nussknacker geschenkt, mit dem sie Nüsse für die Spielzeugtiere im Zoo knackt und verfüttert. Als sich alle Gäste verabschieden geht Lisa ins Bett und bettet den Nussknacker neben sich in einen Puppenwagen.

Dann steigt sie ganz tief hinab ins Traumland. Dort angekommen träumt sie, dass die Affen aus dem Spielzeugzoo lebendig werden und sie ärgern. Da kommt ihr der Nussknacker zu Hilfe. Er vertreibt die Affen und nimmt Lisa mit ins Zooenzuckerland. Dort angekommen tanzen ihr zu Ehren die Bienchen und noch viele andere Tiere, die sie mit reichlich Süßigkeiten beschenken. Als Lisa aufwacht ist alles so, als sei nichts geschehen. Der Nussknacker liegt in seinem Bett genauso wie sie ihn hineingelegt hat. Die ganze Geschichte hat sie nur geträumt.

Eine Uraufführung ist immer sehr spannend. Die Schülerinnen hatten gestalterischen Freiraum und konnten das Bühnenstück mitgestalten. Mitunter hatten die Tänzerinnen sehr schöne Ideen, die in die Inszenierung eingeflossen sind. So wurden z.B. Schachteln von den Schülerinnen lustig verpackt, mit denen sie auf die Bühne getanzt sind, um die Bühne zu dekorieren. Auch die Art und Weise wie die Schülerinnen das Stück umgesetzt, interpretiert, gespielt, getanzt, oder die Texte vorgetragen haben hat viel dazu beigetragen, dass das Stück an Sympathie und Empathie gewonnen hat. Der Eifer der Schülerinnen hat das Publikum in seinen Bann gezogen, sodass die Zuschauer gar nicht mehr aufgehört haben zu klatschen.

Dabei ist ein kleiner Weihnachtstraum gelungen. Eine bunte, fantasievolle Kindergeschichte. Ein schönes Kindermärchen, angelehnt an den Nussknacker von Peter Tschaikowsky. Bei der Generalprobe waren die Gäste begeistert. Bereits im Vorfeld war die Werbung für das Bühnenstück Der Nussknacker aus Zooenzuckerland vielversprechend gewesen. Die Plakate, in Kindergärten, Schulen und die Pressearbeit fand großen Anklang, sodass viele Bürgerinnen und Bürger aus Freimann, aber auch aus anderen Stadtteilen in München auf das Bühnenstück, Der Nussknalcker aus Zooenzuckerland aufmerksam wurden. Aus dem gesamten Gebiet kamen Eltern mit ihren Kindern, um sich die Uraufführung anzusehen.

Von den 200 Gästen wurde das Stück im Anschluss frenetisch gefeiert.

Die Leistung der SchülerInnen, die Kostüme, aber auch die Idee Tanz & Literatur zu verbinden kam bei den Eltern und Gästen unglaublich gut an. Gerade auf die Verbindung von Tanz und Literatur bin ich von Zuschauern angesprochen worden. Es waren so viele begeisterte Gesichter und begeisterte Stimmen zu hören, wie ich es in der Form noch nie erlebt habe. Das Ballettmärchen, aber auch die Art der Umsetzung hat alle auf eine ganz besondere Art berührt. Das hat mich wieder bestärkt wie wichtig es ist Sprache mit den darstellenden Künsten zu verbinden. Sprache ist in Bewegung – Sprache spricht, dass ist auch der Leitfaden von SprachBewegung e.V.

Tanz trifft Literatur ist ein spannendes Projekt, das gerade im Hinblick auf das unterschiedliche Bildungsniveau, auch durch vermehrtem Immigrationshintergrund eine Möglichkeit bietet, an Sprache und Literatur spielerisch heranzugehen. Das ist vielleicht auch der Schlüssel, warum die Menschen von dem Bühnenstück, aber auch von der Umsetzung Tanz mit Literatur zu verbinden so beseelt waren und die Schülerinnen frenetisch gefeiert wurden.

Tina Lizius